DEUTSCHLAND – MUSLIMFEINDLICHER BLOG STELLT MUSLIME ALS EXISTENTIELLE BEDROHUNG FÜR CHRISTEN WELTWEIT DAR

Der Artikel ist Teil der Medien Monitoring Highlights für April, einer monatlichen Übersicht der bedeutsamsten Ergebnisse unseres Monitorings der etablierten und neuen Medien in Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Ungarn und dem Vereinigten Königreich.

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Datum der Veröffentlichung: 25. April 2019

Pressekanal: Philosophia Perennis ist einer der reichweitenstärksten deutschen, „alternativen“ Medien-Blogs von Rechtsaußen, welcher sich auf antimuslimisch Rhetorik spezialisiert.

Link: https://bit.ly/2YtBf2R 

Überschrift: „Morde an Christen weltweit verdoppelt“

Beschreibung des muslimfeindlichen Inhaltes: Der Artikel behandelt die weltweiten Morde an Christen, welche einem kürzlich erschienenem Bericht des christlichen Hilfswerkes „Open Doors“ zufolge zwischen 2017 und 2018 stark angestiegen sind. Allerdings wird gleich zu Beginn die eigentliche, antimuslimische Haltung des Artikels deutlich, indem rhetorisch gefragt wird, ob „Papstreisen zu islamischen Machthabern“ oder angebliche „Sonderrechte für Muslime in Europa“ von der „islamischen Community als Kapitulation und Schwäche“ verstanden werden könnten, was sich dann wiederrum „in einigen Kreisen in höherer Gewaltbereitschaft bis hin zum Terror“ niederschlagen könnte. Obwohl der „Open Doors“ Report tatsächlich Morde von Christen durch radikale islamische Gruppen behandelt, konstruiert der Artikel eine „wir gegen sie“ Gegensätzlichkeit zwischen Christen und Muslimen – eine Zweiteilung, in der Toleranz gegenüber allen religiösen Gruppierungen, inklusive Muslimen, als fahrlässiges Verhalten gegenüber einer feindlichen Gruppe präsentiert wird. Der Artikel spricht außerdem von „schwächlichen harmoniesüchtigen Eliten“ oder „Toleranz besoffenen linksgrünen Teddybär-Werfern“ und behauptet, dass „Christen zu Schlachtvieh deklariert“ worden seien. Er vermischt auch die realen Gefahren der weltweiten Morde an Christen mit Migration nach Deutschland, und beschwört hierbei beliebte rechtsextreme und rechtspopulistische Desinformations-Gesprächsthemen herauf, wie zum Beispiel vermeintliche „No-Go-Areas“ in Deutschland. Der Artikel macht außerdem vom Frame der muslimischen Täter als „als Krieger, als Eroberer“ Gebrauch, was die Vorstellung befördert, es gäbe einen epischen Konflikt zwischen Christen und Muslimen, in welcher jedes Verbrechen von Muslimen als eine Kriegshandlung dargestellt wird. 

Mythos entlarvt: Obgleich es stimmt, dass Gewalt gegenüber Christen zugenommen hat, trifft dies auch auf andere religiöse Gruppen zu. Religiöse Gewalt hat im letzten Jahrzehnt erheblich zugenommen und beinahe jede Religionsgemeinschaft ist davon betroffen. Demnach hat der Artikel also recht, wenn er Gewalt gegen Christen verurteilt, doch die Auslegung, dies würde bedeuten, Muslime stellen eine existentielle Gefahr für Christen dar, ist im besten Fall höchst unaufrichtig. Das Interpretieren der Welt entlang einer Eigengruppe/Fremdgruppe-Linie und das künstliche Hinzufügen des Elements eines existentiellen Konfliktes ist keineswegs ein origineller Denkansatz – insbesondere Rechtsaußen. Allerdings bleibt es weiterhin toxisch und sogar gefährlich, da es für manche Menschen das Gefühl eines Handlungsdrucks vermitteln kann – und wie wir leider wiederholt in der jüngeren Vergangenheit mitansehen mussten, kann ein solcher Handlungsdruck seinen Höhepunkt in Gewalt erreichen, wie im Falle des Terroranschlags auf zwei Moscheen in Christchurch im März 2019. 

Zum Weiterlesen: 

Right-wing terror in New Zealand: 50 people killed in two Mosques

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